Mélodie noire

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Mélodie noire (Foto: Süße Poesie)

Wie ein schwarzer, schwerer Vorhang trübst du meine Sicht, ganz plötzlich und unverhofft sehe ich ein verhülltes Nichts. Sogar der helle Mond, ein rauer und doch strahlender Ball, wird von dir verdeckt. Dann schließe ich fest meine Augen, in der Hoffnung, nichts mehr zu fühlen, zu denken und zu sehen. Angst spürbar in meinem Herzen klopfend vor diesem Ungewissen nichts und die Angstmonster Purzelbäume schlagend. Sekunden werden zu einer Ewigkeit und meine Frucht immer unerträglicher. 

 

Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich alles so klar vor mir. Eine zarte Wolke im Schein des Mondes, die mich zum Schweben einlädt. Zaghaft steige ich auf, und werde sanft von ihr getragen, auch wenn ihr Gewand so zerbrechlich erscheint. Durch ihr schwarzes, löchriges Tüllkleid sehe ich weitere majestätische Wolken am schwarzen Himmelsgewölbe, wie sie ruhig vorbeiziehen und im Schein des Mondes lächeln. Beim genauen Hinsehen erspähe ich überall kleine Blüten in Glitzerstaub getaucht, die zuvor von der Dunkelheit der Nacht verschluckt worden waren. Manche verstecken sich hinter den Wolken, andere sind neugierig und strecken ihre Köpfe dem Mondschimmer entgegen und erhellen die Nacht. Wieder andere erhaschen einen Bissen von der schwarzen Zuckerwatte und haben ihre Münder prall gefüllt. Liebe Dunkelheit, habe ich dich denn die ganze Zeit missverstanden und als Feind bekämpft? 

 

Für M & D. 

 

Eure Cynthia